„Festplatte Kohle“ geht weiter


Bergbauvergangenheit: „Festplatte Kohle“ geht weiter

Festplatte KohleSchülerInnen stellen íhre Werke in der Villa Herzogenrath aus
Die Kohle, das „schwarze Gold“, und damit die Bergbauvergangenheit ist im Aachener Nordkreis immer noch vielfältig präsent. 30 junge Leute beschäftigen sich jetzt im Rahmen eines Kunstprojekts längerfristig mit der Historie und auch den zukünftigen Herausforderungen der Energiewende.

Festplatte KohleDie ersten kreativen Ergebnisse wurden in der Sonderausstellung des Projektes „Festplatte Kohle“ in der Villa Herzogenrath gezeigt. Das Revier, das durch eine vielfältige Geschichte geprägt ist, soll in dem Projekt „Festplatte Kohle“ durch Jugendliche der Gustav-Heinemann-Gesamtschule Alsdorf und des Gymnasiums Herzogenrath in Zusammenarbeit mit der Jugendkunstschule in der Bleiberger Fabrik, dem Verein „art and culture Projects“ und dem Bergbauverein Grube Anna neu entdeckt und medial gesichert werden.

Das Projekt wird gefördert durch das Bündnis für Bildung „Kultur macht stark“, Kulturbotschafterinnen und Kulturbotschafter im Sozialraum – Kultur und Medien im Alltag. In ihrer Freizeit nutzen die 30 Jugendlichen im Alter von circa 16 Jahren in Workshops verschiedene Ausdrucksformen wie Film, Internet und Fotografie.

„Die Schüler haben sehr experimentell gearbeitet und die Themenstellung völlig frei interpretiert“, freut sich Sibylle Keupen, Leiterin der Bleiberger Fabrik. Jessica Cwielong und Natalie Komoll etwa haben einen vierminütigen Film gedreht, in dem sie erklären, was Windenergie eigentlich ist und welchen Nutzen die Windräder haben.

Eine enge Verzahnung in der Region ist Keupen wichtig und so lag es nahe, die Ergebnisse in der ehemaligen EBV-Villa, dem heutigen Kunst-, Kultur- und Wirtschaftszentrum (KKWZ) in der Villa Herzogenrath in Kohlscheid zu präsentieren. KKWZ-Leiter Hartmut Dammer unterstützt die kreative Aufarbeitung der lokalen Vergangenheit gerne. „Das Aachener Revier gilt als das älteste Steinkohlenrevier Europas, wie Dokumente aus dem 13. Jahrhundert belegen. Es ist das Gedächtnis der Nordregion von Aachen, eine Art digitale Festplatte, da die Kohle die Geschichte konserviert und sie entfaltet, wenn sie an die Oberfläche gelangt“, verdeutlicht Keupen.

Das Projekt „Festplatte Kohle” geht weiter: Als nächstes soll schulübergreifend zusammengearbeitet werden. Die Arbeit ist prozessorientiert und wird von erfahrenen Medienkünstlern begleitet.

Die Abschlussausstellung soll zwischen Karneval und Ostern 2016 über mehrere Wochen im Energeticon zu sehen sein. Begleitend ist ein Austausch mit ehemaligen Bergarbeitern und anderen Fachleuten zum Thema geplant.

Entnommen aus AZ