Busch – denkmal aktiv


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Präsentieren einen Aufsteller: Emre Aktas, Lehrerin Hilke Buck, Pascal Stempin, Elishia Ackaah und Elif-Ece Kaya (vl.).

Ungewöhnliche Sichtweisen auf den Denkmalschutz

Zwei Klassen der Gustav­-Heinemann-Gesamtschule haben sich mit der Siedlung Alt-Busch und dem Thema Denkmalschutz auseinandergesetzt. Und das mit ganz unterschiedlichen Herange­hensweisen. Mal historisch, mal zeichnerisch.

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Mit den Flyern: Hesna Cinar, Maik Abraham, Jenny Tomasovic und Marian Esser mi Lehrer Dr. Georg Kehrer (v.l.).

Die Klasse 7e von Dr. Georg Keh­ren, Klassenlehrer und Mitglied des Bergbaumuseums zugleich, hat im Ergebnis einen Flyer mit historischen Angaben zu Busch zu­sammengestellt, an denen man sich anhand einer Karte durch das Wohngebiet hangeln kann. Einige der Kinder wohnen selbst in der Siedlung, lernten sie nun also von geschichtlicher Seite kennen, außerdem sei räumlich die Nähe zum Bergbaumuseum gegeben, so Kehren. „Und wir haben schon ein Folgeprojekt ins Auge gefasst, die Halden„, so der Lehrer weiter.

Das Projekt stand im Zusam­menhang mit dem Schulpro­gramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz „denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ und war dazu noch ein Beitrag im Themen­feld des Vereins „Historische Industriebauten der Energie- und Versorgungswirtschaft des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland“.

Vier Schüler der 7e, Hesna Ci­nar, Maik Abraham, Jenny Toma­sovic und Marian Esser, übergaben die Flyer nun dem Energeticon.

Schnell ins Gespräch gekommen

Eine weitere Schülergruppe, ein Kunstkurs der Oberstufe unter der Leitung von Hilke Buck, näherte sich der Siedlung und dem Thema Denkmal zeichnerisch und im Kontakt mit Menschen auf der Straße. „Mir hat sehr gut gefallen, wie offen die Menschen in Busch sind„, sagte Pascal Stempin bei der Präsentation. Man sei schnell ins Gespräch gekommen, ein Anwoh­ner habe den Schülern sogar Bü­cher über sein Viertel ausgeliehen. Das hat die Schüler beeindruckt.

Mit verschiedenen Bauplänen, die die Stadtverwaltung zur Verfü­gung stellte, mit Bauphasen und dem aktuellen Zustand der Ge­bäude setzten sich die Schüler aus­einander. Und erhielten unge­wöhnliche Einblicke ins Ledigenheim, das gerade im Umbau begrif­fen ist. Was sie sahen, haben die Schüler blind gezeichnet. Elif-Ece Kaya erklärte, wie das geht: „Man schaut hin und zeichnet nach, was man sieht, ohne aufs Blatt zu schauen.“ Interessant, was dabei rauskommt. Fast ohne den Stift ab­zusetzen entstanden Heizkörper und Radio oder Wände und Ni­schen.

Man konzentriert sich auf die Details und die Formen und nicht aufs Zeichnen„, sagte Emre Aktas. Dadurch werde einem die Angst, etwas falsch zu zeichnen, genom­men und man verstehe die Details besser. Oder wie es Hilke Buck aus­drückte: „Zeichnen ist schauen üben.“ Ein anderer Teil der Schüler wiederum beschäftigte sich mit den Menschen, die sich dem Denk­malschutz verpflichtet haben. „Die merken gar nicht, was für eine große Aufgabe sie leisten„, fand Elishia Ackaah. Die Gesichter hin­ter dem Denkmalschutz sind auf einem der beiden Aufsteller zu se­hen, auf dem anderen unter ande­rem historische und aktuelle Bilder aus dem Ortsteil Busch. Ein Auf­stellungsort innerhalb des Als­dorfer Energeticons wird noch ge­sucht.

Entnommen aus Aachener Nachrichten vom 02.07.2016.