KUNST UND LERNEN


Alsdorfer Schüler speisen bald mitten in der eigenen Kunst

Polnische Künstler helfen an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule im Rahmen des Projekts „Kinderkönigreich“ mit

Ganz schön bunt wird der künftige Außenbereich des für die Mittelstufe geplanten Schülercafés an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Alsdorf.

Spätestens zum Schulfest am 5. September sollen hier die ersten frischen Salate verputzt werden – zumindest in den Sommermonaten, denn die Leckereien sollen dann aus einem Fenster nach draußen gereicht und dort gegessen werden. Für ein einladendes Umfeld sorgen die Schüler der Klasse 8c im Rahmen einer Projektwoche selbst – allerdings mit richtig professioneller Unterstützung aus Aachen bzw. Polen.

Polnische Künstler geben Tipps

Die an der Alsdorfer Gesamtschule unterrichtende Kunstpädagogin Hilke Buck hat frühzeitig entsprechende Kontakte geknüpft und dafür gesorgt, dass die im Karlsjahr noch bis zum 21. September dauernde Aktion „Kinderkönigreich“ einen fruchtbaren Ableger in Alsdorf erhält.

„Die sind dafür schon ein paar Tage vorher im Ludwig Forum vor einer Kamera in die Luft gesprungen und so Vorlage für das Kunstprojekt
geworden“.

In dieser Woche werden die Jugendlichen mit ihrem Konterfei „lebensgroß“ mit Hilfe der Schablonen und einer eigens für die Malarbeiten in größerer Höhe ausgeliehenen Arbeitsbühne an die Wand gemalt. In Zeiten knapper Finanzmittel freut sich Hilke Buck auch für ihre Schüler, dass die Material- und Personalkosten durch das Projekt „Kinderkönigreich“ getragen werden. Immerhin werden in der Spitze bis zu sieben polnische Künstler die Verwandlung des Schulhofteils in ein erlebbares Kunstobjekt fachlich begleiten. Czarli Bajka, Konrad Chmielewski, Witold Nazarkiewicz und Tomasz Waszczeniuk sind es zu Wochenbeginn. Mit den Schülern tauschen sie sich auf Englisch aus. „Da können sie mal zeigen, wozu es gut ist“, freut sich Hilke Buck über den interdisziplinären Ansatz des Projekts. „Wir haben jedoch auch eine Schülerin mit polnischen Wurzeln, die jetzt in ihrer Rolle als Dolmetscherin förmlich aufgeht“, ergänzt Hilke Buck und ist häufiger positiv überrascht, welche Fähigkeiten und erfreulichen Charakterzüge das Außenprojekt noch so bei ihren Schülern freisetzt. Einigen hat sie schon entsprechend positive Zeugniseinträge signalisiert, die künftige Arbeitgeber aufhorchen lassen könnten.

Etwas Bleibendes

Doch zurück zum „Kunstcafé-Projekt“: Das macht allen Beteiligten Spaß, auch weil gemeinschaftlich etwas Sichtbares und Bleibendes entsteht, das, so die stille Hoffnung, auch die eigene Schulzeit überdauert. Möglicherweise überdauert auch der eine oder andere (trotz Schutzfolie) verbliebene Fleck auf der Kleidung. Dass die Kunst vorerst unangetastet bleibt, liege künftig auch in der Verantwortung der Schüler und ihr Talent die „geschaffenen Werte“ gemeinsam zu erhalten/verteidigen. Und wenn dann der lang gehegte Traum eines Cafés Wirklichkeit wird, das frische Salate anbietet, wären noch weitere Ziele erreicht: „Gesunde und preiswerte Ernährung auf dem Schulgelände“, blickt die Lehrerin Kathrin Klambt auf die Zeit nach den Sommerferien aus. Sie kümmert sich bereits um „die andere Seite des Cafés“, den Raum der Ausgabe und hofft, dass letzte logistische Hürden gestemmt werden können. Klar, Sponsoren sind diesbezüglich sehr willkommen. Es geht ja auch um die Sicherheit der Schüler. Zu viele verlassen das Gelände nämlich zwischendurch verbotenerweise, um sich bei einem nahen Discounter „zu versorgen“. Nämlich oft mit Chips und Cola. „Dabei kriegen etliche morgens noch nicht mal ein richtiges Frühstück“, weiß Kathrin Klambt. Doch das ist ein anderes Thema. Jetzt freuen sich erst mal alle auf das selbst gestaltete Kunstcafé – und die hoffentlich darin mit Genuss gegessenen gesunden Mahlzeiten mit viel Obst und Gemüse…

Von Stephan Tribbels