Die Gustav- Heinemann- Gesamtschule in Alsdorf lud anlässlich ihres 20jährigen Bestehens zu einem feierlichen Festakt ein und zahlreiche Eltern, Ehemalige, Lehrer sowie Vertreter der lokalen Politik und Schularbeit füllten das Pädagogische Zentrum zur gemeinsamen Geburtstagsfeier.
„1989 gab es zwei Ereignisse von historischer Bedeutung: den Fall der Berliner Mauer und die Gründung der ersten Gesamtschule im Nordkreis, der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Alsdorf. Na ja, vielleicht war der Mauerfall doch etwas wichtiger, aber wir waren zuerst!“, leitete Schulleiter Volker Klüppel mit einem zwinkernden Auge seine Rede ein. Darüber hinaus betonte er die Wichtigkeit der Gründung einer Gesamtschule in Alsdorf zur damaligen Zeit. Die Einführung wurde zunächst kritisch gesehen, da sich bestehende Schulformen gefährdet sahen. Nach längerer Diskussion im Rat der Stadt Alsdorf entschlossen sich die Stadtmütter und Stadtväter, die neue Schulform, die es in der Region bisher nur in Aachen und seit einem Jahr in Eschweiler gab, auch in Alsdorf zu errichten.
Der damalige Bürgermeister Josef Thelen konnte dann schließlich in seiner Ansprache zum ersten Schultag der neuen Schule erleichtert feststellen: „Die Zahl der Anmeldungen zur Gesamtschule zeigte, dass wir auf so etwas wie eine Marktlücke gestoßen sind.“ Immerhin waren 189 Schülerinnen und Schüler angemeldet worden und 168 wurden aufgenommen.
Dies ist nun 20 Jahre her und mittlerweile besuchen über 1200 Schülerinnen und Schüler das erweiterte Schulgebäude. Der Schulleiter selbst feiert mit dem Jubiläum seine „Porzellan-Hochzeit“ mit der GHG, ebenso wie acht weitere Kolleginnen und Kollegen, die von den anfänglichen 13 Gründungsmitgliedern ebenfalls der GHG die Treue gehalten haben. Von den ehemaligen Kollegen hatten Herr Dr. Parting, der damals als einziges Gründungsmitglied Gesamtschulerfahrung besaß, Herr Kirchhoff, Herr Fischer und sogar Herr Birnbaum, der mit einem Bildband aus Norderney anreiste, den Weg zur festlichen Feierstunde gefunden. Begrüßt werden konnten außerdem: Herr Schneiderwind, Leiter der Sparkasse Alsdorf, die Schulleiter der benachbarten Gesamtschulen, die Alsdorfer Schulleiterinnen und Schulleiter mit dem Sprecher der Alsdorfer Schulleiterkonferenz, Herrn Dohm, Frau Schramm von der Agentur für Arbeit, die langjährige Vorsitzende des Fördervereins Frau Richter und mit Herrn Bremen und Frau Vondiesteln von der Firma Dachser sowie mit Herrn Lamberty von der Caritas-Beratungsstelle Alsdorf drei Vertreter der engagierten Kooperationspartner der Schule.
Neben zahlreichen Ehemaligen, Schülern, Eltern und Lehrern freute sich Volker Klüppel über den Besuch des ersten Beigeordneten der Stadt Alsdorf, Herrn Spille, des Schuldezernenten Herrn Gilles und des ehemaligen Landtagsabgeordneten Herrn Vorpeil, die den Weg der Gustav- Heinemann- Gesamtschule über lange Zeit begleitet, gefördert und unterstützt haben und ebenfalls einige bewegende Worte ans Publikum richteten. „Ich habe damals gesagt, wenn der Bergbau weggeht, dann müssen wir Kopfdünger betreiben in Alsdorf. Dazu war ein neu gestalteter Bildungsgang notwendig, der alle Abschlüsse und Möglichkeiten vereint und der Ganztag bietet mehr Zeit, um unsere Kinder zu fördern“, betonte Herr Spille, der sich trotz einer Ratssitzung gerne die Zeit für den Besuch der Feierstunde genommen hatte.
Zwischen den verschiedenen Ansprachen konnte sich das Publikum bei verschiedenen Darbietungen ein Bild von dem aktuellen Schulleben an der GHG machen. Eine Theatergruppe aus dem Bereich „Darstellen und Gestalten“ des 7. Jahrgangs begeisterte mit dem Stück „Coco mit dem schwarzen Chapeau“, in dem pantomimisch und von Klavier, Gesang und Bänkelsängern begleitet der Frage nach der großen Liebe nachgegangen wurde. Sportlich wurde es bei der Akrobatikgruppe des 10. Jahrgangs, die Schülerband rockte das PZ mit „Just like a pill“ und „Complicated“ und eine Tanzgruppe mit Schülern aus dem 10. und dem 12. Jahrgang erntete tosenden Beifall. Für Gänsehaut sorgte der Schüler- und Lehrerchor mit geballtem Stimmenvolumen bei „New York“ und einfühlsamen Tönen zweier französischer Lieder aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“.
Durch den abwechslungsreichen Abend führten die beiden Oberstufenschüler Yassmine 
Sadequi und Malte Jöris, die es mit gekonntem Wortwitz verstanden, den Abend noch ein wenig bunter zu färben. So wurden in den Umbaupausen kurzerhand die Ehemaligen im Publikum zu ihren Erinnerungen befragt und so erfuhren die aktuellen Schüler beispielsweise, dass es die Brötchen und den Kakao vor 20 Jahren an der heutigen Hausmeisterloge zu kaufen gab.
Als Vertreter der Schülerschaft richtete Kareem Bayo einige ergreifende Worte an das Publikum. „Der Friedensnobelpreisträger 2006, Mohammed Yunus, meinte: Wir wollten auf den Mond, also sind wir da hingeflogen. Wir erreichen, was wir erreichen wollen“, so der Schülersprecher, der betonte dass man als Schüler der GHG ständig die Möglichkeit hat, sich in verschiedenen Bereichen zu engagieren und weiterzubilden. Der Vorsitzende der Elternpflegschaft, Herr Steppert, bedankte sich stellvertretend für alle Eltern für das außerordentliche Engagement der Schule.
„Ich möchte mich bei allen bedanken, die zum Gelingen des heutigen Abends beigetragen haben und freue mich schon auf die Aktionen beim Schulfest am Samstag. Ich bin stolz auf meine Schüler und Kollegen, die das alles leisten“, schloss Schulleiter Volker Klüppel sichtlich gerührt den offiziellen Teil des Abends, bevor es anschließend für die Gäste bei einem Sektempfang und kulinarischen Leckerbissen des Hauswirtschaftskurses die Möglichkeit zum gemütlichen Gespräch gab.
