Bereits zum 18. Mal öffnete die Gustav- Heinemann- Gesamtschule in Alsdorf am vergangenen Dienstag ihre Türen zu einer musikalischen Reise durch verschiedenste Stilrichtungen. Die „Musik am Klött“ ist zu einer beliebten Tradition geworden, und so erlebten die gut 400 Zuschauer ein vielfältiges Programm mit den Schülerbands, dem Chor, einer Klanggruppe, einem Musiktheater, Tanzdarbietungen und Blasinstrumenten.
Im ausverkauften Pädagogischen Zentrum wurden die gespannten Besucher von schwebenden Trapezkünstlern in Lebensgröße und funkelnden Drachen empfangen, die für den musischen Abend im Vorfeld von verschiedenen Kunstkursen unter der Leitung von Frau Buck, Frau Heidmann- Weiß und Frau Mertsch gestaltet wurden. Ein wallender Stoffhimmel, der in kürzester Zeit von dem Hausmeister Herrn Milewicz und seinem Team angebracht wurde, lud zum Träumen ein.
![]() Hakan Uysal, Yesim Karagöz, Mehmet Sarica (Partnerschule Dalaman), P. Korkmaz (GHG), S. Spaltner (Schuldezernent) | „Der heutige Abend hält ein abwechslungsreiches Programm bereit, bei dem für Jung und Alt und auch die ganz alten wie mich etwas dabei sein wird“, erklärte der Schulleiter Herr Klüppel verschmitzt und freute sich bei seinen einleitenden Worten unter den Gästen auch den Schuldezernenten Herrn Spaltner sowie Herrn Sarica, Herrn Uysal und Frau Karagöz aus Dalaman begrüßen zu können, die in dieser Woche als Delegation der dortigen Partnerschule an der GHG zu Gast waren. |
Mit „Other Side“ von den Red Hot Chillie Peppers führte die Schulband „Breakdown“ mit rockigen Tönen in den Abend ein. Zum zweiten Song bekam die Sängerin Anna Lisa Joeris Verstärkung von Deborah Rohner und im Duett begeisterten sie das Publikum mit „Like the way I do“. Unter der Leitung von Herrn Himmelmann interpretierten die Schülerinnen und Schüler der Gitarren AG das ursprüngliche Saxophonstück „Lily was here“ von Candy Dulfer mit ruhigeren Tönen.
Anschließend erwartete das Publikum eine tänzerische Darbietung des Tanzprojektes „Al-hurriya- den Boden bewegen“. Unter der Leitung von Elisabeth Adeyanju und Philipp Quach aus der Jahrgangsstufe 13 und Peter Niemann aus dem 11. Jahrgang begeisterte das Ensemble der Schüler aus den Jahrgängen 10 bis 13 mit selbst kreierten Choreografien und athletischem Freestyle zu mitreißenden Beats aus den Bereichen Hip Hop und Breakdance.
Die einleitende Geschichte von zwei Wilderen vermittelte dem Publikum philosophische Gedanken über die wahren Werte im Leben, die anschließend tänzerisch umgesetzt wurden. „Wir wollten mit unserem Beitrag zeigen, dass man auch durch künstlerische Darbietung Gesellschaftskritik zum Ausdruck bringen kann“, erklärte Elisabeth Adeyanju dem gebannten Publikum.
Die Schulband „Innocent“ mit Schülern der Jahrgangsstufe 8 bis 11 überzeugte mit „Deine Liebe ist Gift für mich“ von Fräulein Wunder und die Zeile „You and me, the perfekt team“ in dem Song „One and the same“ wurde zum Programm. Anschließend begeisterte die Schulband „Luna Impact“ mit Klassikern von Survivor, Donna Summer und Free. Bei den bekannten Anfangsklänge von „Eye of the tiger“ waren im Publikum einige wippende „Taktfüße“ zu sehen und bei „She works hard fort he money“ verführten die Sängerinnen Jaqueline Steiner und Vanessa Kather zum Mitsingen. Ein beeindruckendes Gitarrensolo von Herrn Himmelmann, der die Band bei diesem Song unterstütze, erntete tosenden Applaus.
Kurz vor der Pause wartete das Publikum gespannt auf das angekündigte „Malte-Special“. Der Schlagzeuger Malte Jöris aus dem 12. Jahrgang ist Mitglied der Band „Breakdown“, unterstützt auch „Luna Impact“ und besitzt neben seiner musikalischen Begabung auch große Entertainer- Qualitäten. Gemeinsam mit Chantal Martin (Bass) und Steffen Keller (Gitarre) wurde das Projekt „Rock Dandelion“ ins Leben gerufen, das in jedem Jahr ein nicht ganz so ernst gemeintes „Special“ für die wachsende Fangemeinschaft bereithält. Von Lichteffekten begleitet betraten dann als Bauarbeiter, Polizisten und Cowboys verkleidete Tänzer und Band die Bühne. Unterstützt von Thomas Moravietz einem Studenten der Musikhochschule Köln an der Trompete, stimmte Malte Jöris den Klassiker „YMCA“ an und das Publikum zeigte Begeisterung mit Sprechchören und Standing Ovations.
Nach einer kurzen Pause erwartete die Zuschauer eine beeindruckende Darbietung der Profilklasse 5d mit dem Schwerpunkt Musik und Kunst. Im mittlerweile dunklen PZ zierte eine Turmuhr die Bühne, unheimliches Jaulen, Klingen und Knacken aus dem Hintergrund verteilte sich durch den Raum und mit jedem Glockenschlag füllte sich die Bühne mehr und mehr mit kleinen Gespenstern. Von Herrn Mohr am Klavier begleitet ließen die Schülerinnen und Schüler singend und flüsternd die Geisterwelt erwachen. Unter der Leitung von Frau Kaussen hatte die Klasse lange geprobt und eigenständig das Bühnenbild, die Masken und Texte zu „Wenn die Turmuhr 12 schlägt“ erstellt. Zwei der Gespenster waren auch beim anschließenden Auftritt der Blasinstrumente wieder zu erkennen. „Die Arbeitsgemeinschaft wurde im vergangenen Jahr gegründet und setzt sich aus Fortgeschrittenen und Anfängern zusammen. Es ist immer wieder schön zu sehen, dass jeder Zeit neue Talente entdeckt werden, die das Instrument das erste Mal in Händen halten, mit Begeisterung dabei sind und nach ein par Wochen tolle Erfolge zeigen“, betonte der Leiter der AG Herr Kehren, der die sechs kleinen Musiker bei ihrer jazzigen Darbietung unterstützte.
Eine ganz neue Arbeitsgemeinschaft stellte sich im Anschluss vor. Die AG Klangreise hat im vergangenen halben Jahr eine eigene Geschichte geschrieben, die zurzeit vertont wird. Unter der Leitung von Herrn Grützmacher, Musiklehrer an der Musikschule in Aachen, entführten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 und 6 das Publikum mit ihrem „GHG Trommeltanz – Verrückte Mango“ auf eine einsame Insel, auf der die beiden Kinder der Geschichte in dem präsentierten Kapitel eine aufregende Begegnung mit Kannibalen haben.
Anschließend verzauberte in alter Tradition der Schülerchor unter Leitung von Herrn Mohr und Herrn Schröder das gebannte Publikum mit einem breiten Repertoire.
Mit „Wenn einer, der mit Mühe kaum…“ von Wilhelm Busch eröffnete der Unterstufenchor den Chorblock mit einem Kanon und vertrieb mit „Wir machen Musik“ alle Sorgen, sodass bei der anschließenden Philosophie des Bären Balu aus dem Dschungelbuch „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ die unbeschwerte Leichtigkeit auf das gesamte Publikum übergriff, denn: „Mit Musik ist das ganze Leben nur noch halb so schwer“. Mit dem Beatles Klassiker „Let it be“, den Paul McCartney 1969 zu einem kritischen Zeitpunkt der Bandgeschichte geschrieben hatte, überzeugte der gesamte Schülerchor der Jahrgänge 5-13 das Publikum davon, den Kopf nicht hängen zu lassen, da es immer einen Weg gibt.
Mit dem Solo „Ich gehör nur mir“ vermittelte die Schülerin Ivana Siljic aus dem 10. Jahrgang, am Klavier begleitet von Herrn Schroeder, eindrucksvoll die Tragik der Geschichte der Königin Elisabeth aus dem gleichnamigen Musical. Im Anschluss erinnerte der Schulchor mit „Dona Dona“ an die traurigen Ursprünge des weltbekannten Liedes in der jüdischen Geschichte.
Zum großen musikalischen Finale des Abends versammelten sich Schüler und Lehrer im gemeinsamen Schulchor auf der Bühne und zogen das Publikum mit drei Chorsätzen aus dem Musical „Les Misérables“ in ihren Bann. Mit der Geschichte zweier Liebenden in „Autumn leaves“, das 1944 als französisches Chanson seinen Ursprung hatte, wurden die Zuhörer trotz frühlingshafter Temperaturen in die melancholische Stimmung eines romantischen Herbsttages versetzt.
Am Ende entließ der Schulchor, unterstützt von Malte Jöris am Schlagzeug, Karin Esser am Saxophon und Herrn Schroeder am Klavier das Publikum mit dem Eröffnungssong der Olympischen Spiele 1988 in Seoul auf einen Heimweg mit dem Gefühl im Gepäck: „Hand in Hand – We can make the world a better place“.
Das Publikum zeigte sich begeistert von dem kurzweiligen Abend mit der „Musik am Klött“. Ein besonderer Dank galt Herrn Mohr, Herrn Schröder, Herrn Himmelmann und Herrn Kehren für ihr außerordentliches Engagement sowie Frau Weich für ihre besondere Unterstützung der Veranstaltung und der Chorfahrten in den letzten Jahren. Für die Technik zeichnete Johannes Kluttig verantwortlich, der die Bühne mit den passenden Lichteffekten gekonnt in Szene setzte.