Schülerproduktion findet Anklang


Wie eine Münze

film.jpgFünf Minuten und ein paar Sekunden dauert der Film. In dem Kurzfilm, der im Jugendzentrum «Aber Hallo» seine Premiere feierte, steckte aber eine Menge Arbeit der vier Protagonisten Theresa Esser, Corinna Steinbusch, Jacqueline Blum und Joshua Wertgen. Vier Monate hatten die jungen Filmemacher an ihrem Werk gearbeitet.

film.jpgZur Erstaufführung kamen gut 60 Zuschauer in das Jugendzentrum. «Wie eine Münze» heißt der Film, den Theresa Esser, Corinna Steinbusch, Jacqueline Blum und Joshua Wertgen konzipierten und in dem sie selber die Hauptrollen spielen.

Es geht um ein Mädchen, das Streit mit seiner Mutter hat, geschlagen wird und dann von zu Hause wegläuft. Betteln, Klauen, Drogen und Alkohol gehören zum Alltag auf der Straße.

«Wir haben in der Schule ein Buch über Straßenkinder gelesen, daraus entstand die Idee, den Film zu machen», sagt Theresa Esser, 16 Jahre.

Der Roman «Asphalt Tribe – Kinder der Straße» des US-amerikanischen Schriftstellers Morton Rhue gab also den Anstoß. So weit, so gut. Doch dann wurde es für die vier kompliziert. «Wir wollten zuerst ein Theaterstück machen, aber wir hatten keine Räume dafür.» Also schwenkte man um: Es sollte ein Film werden. Auch dafür fehlte zunächst Unterstützung. Also traten sie an Alexander Müller-Hermes, Leiter des Jugendzentrums «Aber Hallo», heran. Der lieferte die nötige Hilfestellung. Dazu gab es eine Förderung vom Paritätischen Jugendwerk. Mit diesen Mitteln konnte man Markus Belde von «Zinnober Film» als Kameramann gewinnen.

Zum Nachdenken anregen

Dass am Ende ein Kurzfilm dabei herauskam, freut die Jugendlichen im Nachhinein. Das Medium rege vielleicht mehr zum Nachdenken an, sagt Joshua Wertgen, 17 Jahre. Zumindest mussten sie ihre Botschaft dadurch klarer auf den Punkt bringen.

Gedreht wurde an verschiedenen Schauplätzen in Alsdorf. Dabei mussten die Jugendlichen auch ihre eigenen Grenzen überwinden. Jacqueline Blum, 17 Jahre, ist in einer Szene zu sehen, in der sie sich auf der Straße prostituiert. Sich dort hinzustellen, das wollte sie zuerst gar nicht machen. «Dadurch bin ich selbstbewusster geworden», sagt sie. «Wir sind schon daran gewachsen», sagt Joshua Wertgen.

Bei der Premiere gab es nicht nur den Film zu sehen. Die Protagonisten sangen und spielten vorher und nachher einige Musikstücke. Und im Anschluss gab es eine Party. Der Film wird nun bei verschiedenen Jugendfilmfestivals eingereicht. Zudem ist er im Youtube-Kanal von «Aber Hallo» zu sehen.