Am Mittwoch im Juli erwartete die Besucher an der Gustav- Heinemann- Gesamtschule in Alsdorf noch ein kleines Highlight kurz vor Schuljahresende. Der Literaturkurs des 12. Jahrgangs präsentierte das selbst geschriebene Theaterstück „Wie das Leben spielt“.
Die Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses aus der Jahrgangsstufe 12 haben in diesem Jahr selbst das Skript zu einem eigenen Theaterstück geschrieben, das nun zum Schuljahresende zur Aufführung kam. Geprägt von den Themenbereichen Gewalt, Rechtsextremismus und Sachbeschädigung, Ehrenmord, dem Wunsch ein Kind zu bekommen und Partnerschaft mit kulturellen Unterschieden wurden unter dem Titel „Wie das Leben spielt“ Alltagsszenen dargestellt, die von Schwierigkeiten geprägt sind.
Eine Gruppe rechtsradikaler Jugendlicher auf der Straße, Machosprüche in der Kneipe, eine junge Kellnerin, die von ihrem farbigen Freund ein Kind erwartet, die türkische Schwester, die sich mit einem deutschen Jungen trifft, ein farbiges Mädchen, das von faschistischen Jugendlichen angegriffen wurde, der Sohn hat beim Stylen die Musik zu laut und in einem anderen Wohnzimmer vergisst „Schatzi“ den Hochzeitstag – Szenen aus dem Alltag, eben „Wie das Leben spielt“ wurden von den Schülerinnen und Schülern des Literaturkurses der Jahrgangsstufe 12, unter Leitung von Frau Yilanci, gekonnt und überzeugend zunächst als einzelne Fragmente auf der Bühne inszeniert.
Nach den einzelnen Szenen der verschiedenen Geschichten stehen alle Schauspieler mit Masken auf der Bühne und die Band spielt „Happy“. Nach einer Performance im gemeinsamen Takt kommt es zur Demaskierung – Die Masken fliegen ins Publikum und die zuvor einzelnen Fragmente laufen zu einer Geschichte zusammen. „Scheiß auf glücklich, Hauptsache die Familienehre ist gerettet?“ – Steht der türkische Bruder vor dem Konflikt des geforderten Ehrenmordes und der tiefen Zuneigung zu seiner Schwester und der Bruder des farbigen Mädchens erkennt: „Rassismus, so was sieht man immer im Fernsehen, aber ich hätte nie gedacht, dass das mal meiner Familie passieren könnte“. So nimmt das Schicksal auf der Bühne seinen Lauf und die Protagonisten wurden mit tosendem Applaus für ihre gelungene Darbietung belohnt.
„Es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht“ erklärten die Schüler anschließend und richteten ein großes Dankeschön an das „Herzstück“ ihrer Gruppe, Frau Yilanci.
„Die Schülerinnen und Schüler haben viel Zeit investiert, das Stück komplett selbst geschrieben und ein super Ergebnis erzielt“, freute sich die Leiterin des Kurses Frau Yilanci.
„Das war eine Spitzenleistung und ich bin tief bewegt. Ihr habt mit eurem Stück der Gesellschaft einen Spiegel vorgehalten und wie Profis gespielt. Einen herzlichen Dank für den tollen Abend“, erklärte der Schulleiter Herr May abschließend.
(Zu den Fotos in höherer Auflösung.)
