Faust


Was ist denn nun genau des Pudels Kern? – Schauspieler Ekkehart Voigt zog die Oberstufenschüler der Gustav-Heinemann-Gesamtschule Alsdorf mit einer packenden Inszenierung von „Faust – der Tragödie erster Teil“ in seinen Bann.

Der Schauspieler Ekkehard Voigt aus Hessen war Gast der GHG-Alsdorf und präsentierte den Jahrgängen Q1 und Q2 seine Interpretation des Dramas “Faust. Der Tragödie erster Teil” unter der Regie von Astrid Lämmlein. Dies war nicht der erste Auftritt des Schauspielers an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule Alsdorf. Die Besonderheit der Inszenierung liegt nämlich in der Art der Darbietung – dem Solotheater.

Auch dieses Mal schaffte es Voigt, die Figuren des Stückes in den Dialog treten zu lassen, obwohl er ganz allein auf der Bühne stand. Dabei trat er selbst auch immer wieder in Kontakt mit seinem Publikum, machte dieses teilweise selbst zu Akteuren des Stückes, zum Beispiel durch die Aufforderung, Soundeffekte zu übernehmen oder durch Gesten in bestimmte Handlungsorte überzuleiten. Außerdem trat er regelmäßig wie ein “Moderator” aus den Szenen und Figuren heraus, ging durch das Publikum und stellte diesem sogar Fragen zum Fortgang des Stückes.

Viele Schüler reagierten darauf mit Begeisterung, andere waren davon eher irritiert. Bei allen aber trug die Inszenierung zur Veranschaulichung des auf sprachlicher Ebene doch anspruchsvollen Stückes bei. Genau das aber bezweckte Voigt auch mit seiner Darbietung. Klar wurde dies im Anschluss der Inszenierung nach einer kleinen Pause. Hier lud uns der Schauspieler zu einer großen Gesprächsrunde ein, in der alle Schülerinnen und Schüler Fragen an ihn und seine Präsentation stellen durften. Neben Fragen zu ihm als Person, der Schauspielerei und dem logistischen Aufwand, der hinter seinen Auftritten steckt, ging es vor allem um seine Motivation, gerade dieses Werk von Goethe in sein Repertoire mit aufzunehmen.

Dabei stellte sich heraus, dass es doch einige Zeit brauchte, bis Voigt sich mit dem Stück anfreunden konnte, er aber einen Weg gefunden hatte, es zu “seinem Stück” zu machen. Er legte nämlich den Fokus auf die Figur “Mephisto”, den Teufel und versucht seit jeher Schülerinnen und Schülern näher zu bringen, wie dieser es im “Faust” schafft, die Figuren zu täuschen und zu Marionetten seines Willens zu machen. Er sagte, dass bei der Umsetzung des Stückes auch immer sein Publikum mitgedacht wurde – seine Inszenierung richtet sich ja auch ganz explizit an Schülerinnen und Schüler der höheren Jahrgänge. Dies merkte man auch dieses Mal.
Insgesamt war dieser Theatertag wirklich sehr gelungen und wir freuen uns, Herrn Voigt auch beim nächsten Mal wieder bei uns empfangen zu dürfen“, erklärte die Lehrerin Frau Franziska Perl, die das Gastspiel an der GHG mit organisiert hatte.