Europa leben


Schüleraustauch GHG Italien 2019Europa leben – die Schüler der Alsdorfer Gustav-Heinemann-Gesamtschule hatten die Gelegenheit, Europa von einer anderen Seite kennenzulernen. Im Rahmen des Austauschprogramms der GHG und des italienischen „Istituto de Titta-Fermi“ besuchten 22 Gastschüler aus Italien Alsdorf und statten mit ihren deutschen Gastgebern auch dem Rathaus einen Besuch ab.

Eine eigens ins Leben gerufene Schüler-AG hat den Besuch vorbereitet und das Programm selbständig entwickelt. Begrüßt wurden sie im Ratssaal von Bürgermeister Alfred Sonders. 2013 hatten die Alsdorfer den ersten Kontakt zu der italienischen Schule hergestellt. Sie liegt rund 13 Kilometer entfernt von der Adriaküste in der Gemeinde Lanciano, die mit etwa 35.000 Einwohnern mit der Größe Alsdorfs vergleichbar ist. Das „Istituto de Titta-Fermi“ hat einen fremdsprachlichen Schwerpunkt und ist seit mehr als 20 Jahren an den europäischen Austauschprojekten Comenius und Erasmus beteiligt. Die Alsdorfer Gesamtschule ist die einzige in Deutschland, zu der eine Beziehung gepflegt wird. Vor zwei Jahren war erstmals eine Delegation von italienischen Schülern zu Besuch in Alsdorf. Das Programm, das die italienischen und deutschen Schüler mit ihren Lehrern während des einwöchigen Besuchs erwartet, wurde von den Alsdorfer Schülern selbstständig in einer eigens gegründeten AG vorbereitet. Unter anderem stehen Besuche in Brüssel (EU-Parlament), in Köln und Aachen auf dem Programm. „Der teilnehmenden Schülerschaft der deutschen und italienischen Schule soll die Mobilität ermöglicht werden, um ihnen Europa als ein nicht starres, sondern sich immer in Veränderung befindliches demokratisches Konstrukt bewusst zu machen, welches im Sinne der Globalisierung jeden europäischen Bürger betrifft“, erklärt Ralf Bauckhage, Koordinator für inklusives Lernen an der GHG. Das Wertesystem Europas, unterschiedliche Kulturen und auch nicht-europäische Biografien stehen im Mittelpunkt und werden unter anderem darstellerisch mit Tanz, Musik oder Slam Poetry zum Ausdruck gebracht. Im Sinne der Charta der Vielfalt, die Vielfalt als Chance der (beruflichen) Verortung sieht, wird das Projekt als Zukunftswerkstatt angesetzt: Wie kann Europa in zwanzig Jahren gestaltet sein? Wie sollten Arbeitsplätze/ Firmen in Zukunft im Sinne Europas angelegt sein? Wie sollten Menschen mit verschiedensten Bedingungslagen (Dimensionen der Charta der Vielfalt) in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden? Wie sollten diese Menschen miteinander agieren (Vielfalt nicht nur denken, sondern leben)? Beide Schulen streben eine langfristige Partnerschaft an, die einen regelmäßigen Schüleraustausch vorsieht.