Gedenken in Brunssum


Am 4. Mai 2019 fanden in Brunssum – der Partnerstadt Alsdorfs – die andächtigen Feierlichkeiten des „Nationale Dodenherdenking“ 2019 statt. An diesem niederländischen Gedenktag, der mit „nationaler Totengedenktag“ übersetzt werden kann, wird jährlich am 4. Mai den Opfern des Zweiten Weltkrieges und allen weiteren Kriegen seit dieser Zeit gedacht. Einen Tag später, am 5. Mai, wird die Befreiung von der deutschen Besatzung (1940-1945) gefeiert.

Herr Jack Aldewereld lud SchülerInnen und LehrerInnen der Gesamtschule Alsdorf zum Besuch nach Brunssum ein. Vor einem halben Jahr hatte er der GHG als Zeitzeuge und Holocaust-Überlebender anschaulich über sein Leben, seine Erfahrungen und den Stellenwert berichtet, den die Erinnerung an das unfassbare Verbrechen durch die Nazis für ihn hat. „Daher fühlten wir uns besonders geehrt, dass wir zu diesem wichtigen Gedenktag in unsere Partnerstadt eingeladen wurden“, erklärte die Lehrerin Franziska Perl.

Dank der Bereitstellung eines Busses für die Fahrt durch den Bürgermeister der Stadt Alsdorf, Herrn Alfred Sonders, machten sich die Vertreter der GHG deshalb an diesem Samstag auf den Weg, um mit 48 SchülerInnen der Jahrgänge 10, EF und Q1 und LehrerInnen der Opfer der Kriege gemeinsam mit einer beeindruckend großen Gruppe von Menschen aus ganz unterschiedlichen Städten, Ländern und Bereichen – Überlebenden, Verbliebenden, Angehörigen, Soldaten aus verschiedensten Nationen und Militär, Lehrern, Schülern, Brunssumern – zu gedenken.

Nach dem Gedenkgottesdienst zog die Alsdorfer Delegation gemeinsam mit den anderen Teilnehmern durch die Stadt bis hin zum Friedhof, auf dem der zweite Teil der Gedenkfeier stattfand. Hier sprachen unter anderem der Bürgermeister der Stadt Brunssum und Jack Aldewereld über die gefallenen Soldaten, Zivilisten und weiteren Opfer, die aus oder in Brunssum dem Krieg zum Opfer gefallen waren. Anschließend wurden Blumenkränze und -gestecke niedergelegt, woran sich unter anderem auch die SchülerInnen der Gustav-Heinemann-Gesamtschule Alsdorf beteiligten. Die andächtige Atmosphäre wurde durch die Geste, dass sich alle nach der Kranzniederlegung die Hände reichten, noch verstärkt.

Anschließend begaben sich alle auf den Soldatenfriedhof, der direkt neben dem Stadtfriedhof lag, um auch dort noch einmal alle Ehre zu erweisen und zum Beispiel Kränze oder Blumen niederzulegen. „Besonders eindrucksvoll war hierbei, dass auf jedem Grabstein der gefallenen Soldaten eine Kerze angezündet wurde. Dies geschah durch Menschen (z.B. Familien aus Brunssum), die eine Patenschaft für eines der Gräber übernommen hatten“, erklärte Frau Franziska Perl ergriffen.

Im Anschluss an diese denkwürdigen Reden und Ehrerweisungen zog ein großer Teil der Gruppe noch weiter in das Veranstaltungshaus der Stadt, wo die Teilnehmer dazu eingeladen waren, sich untereinander auszutauschen, Ideen anzusprechen und Verbindungen zu knüpfen. Hierbei kamen die Vertreter der GHG Alsdorf ins Gespräch mit den unterschiedlichsten Menschen aus den verschiedensten Nationen. Es fand ein reger Austausch statt über das, was war – aber auch über das, was in der Gegenwart passiert und was dies für die Zukunft bedeuten könnte. „Interessant war vor allem, sich darüber auszutauschen, welche Wirkung diese Veranstaltung auf uns alle – sowohl SchülerInnen als auch LehrerInnen – hatte und welche Wünsche und Hoffnungen daraus resultierten“, so die Geschichtslehrerin.

Bevor es schließlich spät am Abend nach Alsdorf zurückging, bedankten die Schülerinnen und Schüler sich nochmals bei Herrn Aldewereld für die liebe Einladung und versicherten, auch im nächsten Jahr sehr gerne Teil dieser Veranstaltung zu sein.

Bis dahin bleiben die Erinnerungen an diesen eindrucksvollen Tag und vielleicht sogar neue Verbindungen, an denen die GHG gerne festhalten und diese vertiefen will.

Ein ausdrücklicher Dank der Teilnehmer galt nochmals dem Bürgermeister der Stadt Alsdorf, , der die Fahrt nach Brunssum mit dieser großen Gruppe durch das Bereitstellen des Busses ermöglicht hatte.