Umweltpreis verliehen


Kleine Klimaschützer kämpfen für ein schöneres Alsdorf

Eine Biene im Klassenzimmer ist entweder ein lästiger Störfaktor oder eine willkommene Abwechslung. Panisches Gekreische und heftige Schlagbewegungen in Richtung des brummenden Insekts treten an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule (GHG) seit geraumer Zeit nicht mehr auf – die Schüler haben durch ein besonderes Projekt einen engen Bezug zu den kleinen Honigproduzenten aufgebaut.

Durch das Insektenhotel im Schulgarten und die neu angelegten Blumenwiesen haben Bienen im Umkreis des Schulareals eine neue Heimat gefunden. Es ist nur eines von zahlreichen Schulprojekten, mit denen sich die GHG für Klimaschutz und Nachhaltigkeit einsetzt. Zuletzt stand auch das Schulfest ganz in diesem Zeichen: Umweltquiz, selbstgebaute „Upcycling-Produkte“, ein plastikfreies Catering sowie regionale Köstlichkeiten wurden den Besuchern angeboten.

Im Alsdorfer Rathaus stellten die jungen Vertreter die insgesamt fünf prämierten Projekte vor. Foto: Yannick Longerich

Auch der Stadt Alsdorf ist dieses Engagement nicht verborgen geblieben. Zusammen mit dem Kooperationspartner „innogy“ überreichte die Technische Beigeordnete Susanne Lo Cicero-Marenberg den jungen Umweltschützern im Rathaus den „innogy-Klimaschutzpreis“. Mit dem Preisgeld soll unter anderem ein sogenannter „Wasserautomat“ an der Schule errichtet werden. Schüler und Lehrer können auf diese Weise mit Mehrwegflaschen „lokales“ Wasser zapfen und Verpackungsmüll vermeiden.

Neben der GHG-Delegation hatten sich ferner vier weitere Gruppen im großen Sitzungssaal eingefunden, um für ihre Leistungen geehrt zu werden.

Auf dem zweiten Platz fand sich der Gewinner von 2017 wieder, die Marienschule. Auch diese Schüler hatten sich intensiv mit dem Thema Insektensterben und Bienenschutz auseinander gesetzt. Während der Biologiekurs der Jahrgangsstufen acht und neun die passende Fauna für Insekten auf dem Schulgelände anpflanzt, wird das passende Informationsmaterial für Mitschüler und Lehrer vom Kurs „Sozialwissenschaften“ bereitgestellt. Das Preisgeld für den zweiten Platz soll für das Ansiedeln eines Bienenvolks auf dem Schulgelände verwendet werden.

Das Alsdorfer Gymnasium kooperiert bei seinem Projekt mit der Friedrich-Ebert­ Stiftung. Unter dem Titel „Mein Veedel. Mein Kiez. Mein Quartier.“ sollen Schüler für die Kommunalpolitik begeistert werden. Auch ein sensiblerer Umgang mit Plastik ist ein Teil der Schülerarbeit: Zusammen studiert man die Auswirkungen speziell von Mikroplastik auf die regionale wie globale Umwelt.

Die Vorjahressieger der Kindertagesstätte Kellersberg finden sich 2019 mit dem vierten Platz wieder: Mit dem Bonus des vergangenen Jahres konnte ein Treibhaus für den Außenbereich der Anlage gekauft werden. Das dort angebaute Gemüse wird in der internen Koch-AG benutzt. Bereits kurz nachdem das Gewächshaus fertig war, wurde an der nächsten Idee getüftelt: Pflanzenreste und biologischer Abfall aus der Küche sollen in einem selbst errichteten Kornposter entsorgt und als frische Blumenerde wiederverwendet werden.

In Kooperation mit verschiedenen  Gartenvereinen und der „AWA-Entsorgung“ wurden verschiedene Workshops durchgeführt, die die jungen Gäste der Kindertagesstätte für  Mülltrennung, Recycling und Müllvermeidung sensibilisierten.

Entnommen aus Aachener Nachrichten vom 13.11.2019