(G)Artenreich


So schmeckt Kohlrabi? Seit wann gibt s eigentlich das Gewächshaus und wer hat den römischen Backofen gebaut? – Als am 1. September das „(G)Artenreich“ der GHG-Alsdorf seine Türen öffnete, gab es allerhand zu entdecken.

Im schuleigenen Garten konnten sich die teilnehmenden Klassen auf eine Entdeckungstour mit allen Sinnen begeben und verschiedene Parcours durchlaufen, die in dem blühenden Paradies mitten auf dem Schulhof aufgebaut waren. Oregano, Rosmarin, Minze und Co konnten erschnuppert werden und bei einer Schatzsuche entdeckten die Kinder mit strahlenden Gesichtern und erdigen Händen, was man alles unter der Erde finden kann.

             Einige Überwindung kostete es so manchen, sich barfuß auf den Parcours aus Tannenzapfen, Steinen und Blättern zu begeben und mit verbundenen Augen den Untergrund zu erspüren. Auch bei der Geschmacksstation war Mut gefragt, denn die zu erratende Auswahl an selbst angebautem Gemüse hielt alle Geschmacksrichtungen bereit. Zwischendurch konnten die Teilnehmer sich auf, vom Technikkurs hergestellten Holzliegen erholen, das bunte Treiben von zahlreichen Insekten rund um das Ökoreich Teich beobachten oder sich über den Bau des Gewächshauses und des schuleigenen römischen Backofens erkundigen.

Welche Getreidesorten gibt es eigentlich und wo uns wie werden sie angebaut? Wie wird dann Mehl daraus und was kann man damit machen? Mit klebrigen Händen wurden Brötchen geformt und in den Backofen aus Stein und Lehm geschoben, den im Jahr 2010 eine 5. Klasse im Rahmen einer Projektwoche nach römischen Vorbild erbaut hatte. Frischer Brötchenduft lag in der Luft und erfreute mit garteneigenen Erdbeeren den Gaumen.

An Mitmachstationen wurden fleißig Seedballs geformt, Holz, Seile und Tücher zu Flößen verarbeitet und kreative Makrameés gebastelt. Gemeinsam mit der Kunsttherapeutin Susanne Jacobi wurden die Sinneserfahrungen aus dem Garten anschließend in abstrakter Form und Farbdarstellung auf die Leinwand übertragen.

Flächenberechnung in Mathematik, Getreidesorten in Hauswirtschaft, Insektenhotels schreinern in Technik, Backen in der Römerzeit in Gesellschaftslehre oder Vorgangsbeschreibungen in Deutsch – „Wir wollten sowohl den Kindern, als auch den Kollegen mit diesem Tag zeigen, welche unterschiedlichsten Möglichkeiten der Schulgarten bietet, in den Unterricht eingebunden zu werden“, erklärte Dr. Georg Kehren, der gemeinsam mit seiner Kollegin Sandra Heidmann-Weiß viel Zeit und Arbeit in die Erschaffung und Erhaltung dieser kleinen Oase investiert, die schon so manchen Preis nach Alsdorf geholt hat.

Der Schulgarten ist der Hammer. Ich habe jetzt gelernt, dass es dort neben Erdbeeren auch Apelbäume, Bohnen, viele Kräuter und einen tollen Riesenofen gibt“, erklärte eine Schülerin aus dem 5. Jahrgang begeistert und lieferte somit wohl den besten Beweis für ein gelungenes Lernen mit Herz, Kopf und Hand.

Und eine Erweiterung des vielfältigen Ökoreiches ist in vollem Gange. An anderer Stelle auf dem Schulhof entsteht ein weiterer Teil, der mit Hochbeeten bestückt ist, die von den 5. Klassen eine Pflanzperiode lang betreut wird und mit Sonnensegel, Stromanschluss, einer wetterfesten Tafel und Sitzgelegenheiten als grünes Klassenzimmer in Planung ist.