Angela Krumpen


Patenschaft mit Angela Krumpen: Autorin mit Alsdorfer Gesamtschule eng verbunden.

Erinnerung wachhalten

Nach einer musikalischen Lesung 2018 in Aachen von Angela Krumpens „Spiel mir das Lied vom Leben“, die der damalige Religionskurs der Alsdorfer Gustav-Heinemann-Gesamtschule mit seiner Lehrerin Annika Franzke besuchte, war allen Schülerinnen und Schülern klar: „Geschichte darf sich nicht wiederholen“.

In Krumpens Werk geht es um die Geschichte einer Freundschaft zwischen der elfjährigen Judith Stapf und dem Holocaust-Überlebenden Jerzy Gross. Ein emotional berührendes Zeugnis deutscher Historie, verbunden mit der Gegenwart eines interessierten jungen Menschen. Über die Musik finden sie zueinander: Die talentierte Geigerin Judith, die eigentlichnochein Kind ist, erfährt über den passionierten Violinisten Gross, der als Junge auf Schindlers Liste stand, das Schicksal eines Halbjuden im polnischen Ghetto und späteren Insassens im Konzentrationslager.
Angela Krumpen begleitete jahrelang die Begegnungen zwischen den beiden Hauptpersonen ihres Buches.

Geschichte bewahren

Es ist auch ihr Anliegen, die Geschichte, das Erlebte von Jerzy Gross, der 2014  verstarb, zu bewahren. Gross lebte zuletzt in Köln und musste sich wegen Drohungen aus der Neo- Naziszene das Pseudonym Michael Emge zulegen. Aus diesem Grund präsentiert die Autorin besagtes
Buch immer wieder gerne, insbesondere jungen Menschen, bei Lesungen und Diskussionsveranstaltungen.
Und jetzt wird „Spiel mir das Lied vom Leben“ sogar in den schulinternen Lehrplan der GHG Alsdorf
aufgenommen, damit die Erinnerung an Jerzy Gross‘ Schicksal bleibt. Aktuell erlebt ja die Welt den  grausamen Krieg zwischen Russland und der Ukraine, in dem vor allem Zivilisten zum Opfer fallen. Wie
sehr das Buch von Angela Krumpen bis heute auf diese jungen Menschen wirkt, zeigt die Tatsache, dass besagter Religionskurs auch noch nach dem Abitur im Jahre 2019 der Gustav-Heinemann-Gesamtschule und
dem Projekt verbunden geblieben ist. Die Schulabsolventinnen und -absolventen von damals sind inzwischen
aufgrund des Studiums oder Berufsausbildung in ganz Deutschland sowie zeitweise in Finnland, Großbritannien und Neuseeland verteilt. Trotzdem halten alle zusammen, tauschen sich weiter aus und wollen nicht nur die nachfolgende Generation zur Wachsamkeit ermutigen.
Für Lehrerinnen und Lehrer haben sie sogar Fortbildungs- und Unterrichtsmaterial erarbeitet, damit auch an anderen Schulen das Thema rund um das Buch „Spiel mir das Lied vom Leben“ erfolgreich umgesetzt werden kann, auch in einem digitalen Format.

Patenschaft mit Autorin
Am 24. März feiert die Gustav-Heinemann-Gesamtschule die Patenschaft mit der Autorin Angela Krumpen,
die auch aus ihrem Werk lesen wird. Aufgrund der Corona-Pandemie wird diese Veranstaltung nur innerhalb
einer ausgewählten Schülerschaft stattfinden.

Entnommen aus Super Sonntag vom 20.03.2022