Stolpersteine


Stolpersteine – gemeinsames Erinnern

Im ersten Halbjahr des Schuljahres beteiligten sich Schüler:innen der Gustav-Heinemann-Gesamtschule gleich an mehreren Aktionen im Zusammenhang mit Stolpersteinen in der Stadt Alsdorf. Wie bereits im Jahr zuvor waren Schülerinnen der Klasse 10 c mit ihrer Klassenlehrerin Jennifer Esser daran beteiligt, am 9. November Stolpersteine in der Stadt zu putzen und zu pflegen.

Mit viel Eifer gelang es den Schüler:innen, die Namen auf den in den Boden eingelassenen Messingplatten wieder für alle sichtbar zu machen und so einen wichtigen Beitrag zur Erinnerung in Gedenken an die Opfer des NS-Regimes zu leisten. „Wir haben uns bereits im Vorfeld die Stolpersteine über die App des WDR angesehen und versucht, Informationen über die früheren Bürger Alsdorfs herauszufinden, welche durch die Nazis vertrieben oder gar deportiert wurden.“, so Frau Esser über die Vorbereitung der Aktion anlässlich des Gedenktages.
Ebenso intensiv bereiteten sich Schüler:innen der Klasse 11a mit ihrer Lehrerin Franziska Perl auf die Verlegung neuer Stolpersteine in Alsdorf vor. Gemeinsam mit Schüler:innen anderer Schulen der Region gestalteten sie die feierliche Gedenkveranstaltung u.a. mit eigenen Texten über die entsprechenden Personen, derer dort gedacht wurde, einige musizierten oder lasen eigene Gedichte vor. Der Künstler Günter Demnig selbst war vor Ort, um die Steine in der Bahnhofstraße für Franziska Alexander und in der Körnerstraße für Familie Mendel Kohn zu verlegen.

Neben dem Künstler, den Schüler- und Lehrer:innen sowie Mitgliedern des Geschichtsvereins waren der Bürgermeister Herr Sonders und weitere interessierte Alsdorfer Bürger:innen anwesend und begleiteten die Stolpersteinverlegung. Dabei fand Herr Sonders, der ob der Teilnahme der Schüler:innern und Alsdorfer berührt war, ganz persönliche Worte. Dabei merkte er an, wie es seinem Vater einst als Sozialdemokrat in Alsdorf erging. In den Texten der Schüler:innen wiederum, die sich mit den Schicksalen der Personen auf den neu verlegten Steinen beschäftigten, befand sich auch ein Versprechen. So las Ilias Aghighay in der Körnerstraße in Gedenken an die Familie Kohn vor: Ihr wart Alsdorfer und wurdet gezwungen, euer Leben hier aufzugeben und auf einen fremden Kontinent zu ziehen, um euer Überleben zu sichern. Doch werden wir euer Schicksal auch mithilfe dieser heute hier verlegten Stolpersteine nicht vergessen. Im nächsten Jahr, im mahnenden Gedenken an die Reichspogromnacht, werden wir auch eure Steine polieren und eure Namen sichtbar machen gemeinsam als Schülerinnen und Schüler der Stadt Alsdorf.