IKUS wissenschaftlich Begleitung


Vorstellung und Präsentation der wissenschaftlichen Begleitung

Von: Pr. Dr. Alexander Thomas und Yasmine Chehata (FH Köln)

Das Konzept der wissenschaftlichen Begleitung von IKUS entspricht dem Ziel der Auftragsforschung, d.h. in diesem Fall, die Steuergruppe hat den Auftrag erteilt, das IKUS-Projekt wissenschaftlich zu begleiten und hat dazu im IKUS-Konzeptpapier und ergänzend dazu in der Leistungsbeschreibung die näheren Details ausgeführt.

Die wissenschaftliche Begleitung besteht darin, auf der Basis wissenschaftlicher Grundlagen, in diesem Fall sind das insbesondere Grundlagen aus dem Bereich der Psychologie [Entwicklungs-, Sozial-, Persönlichkeits- und Organisationspsychologie] und der Pädagogik [Jugend- und Schulpädagogik] systematisch die Verlaufsprozesse, Bedingungen und Wirkungen der Kooperationsvorgänge in den Tandems und der Modulentwicklung zu analysieren.

Die Ziele der wissenschaftlichen Begleitung entsprechend den Vorgaben, bestehen darin, Bedingungen, Verlaufsprozesse und Wirkungen der Zusammenarbeit in den Tandems, also zwischen den Lehrern der ausgesuchten Schulen und den Fachkräften der internationalen Jugendarbeit zu untersuchen und die Bedingungen und Wirkungen der Modulentwicklung im Kontext der Tandems und der an der Modularbeit beteiligten Personen zu erfassen, speziell unter dem Aspekt der Chancen zum interkulturellen Lernen, der Integration von Schülern mit Migrationshintergrund und zur Entwicklung der Motivation von Schülern zum ehrenamtlichen Engagement.

Das methodische Vorgehen bei den Prozessen der wissenschaftlichen Begleitung entspricht dem Design, das sich bei der Analyse der Langzeitwirkungen der Teilnahme an internationalen Jugendbegegnungen auf die Persönlichkeitsentwicklung bewährt hat. Beginnend mit der Aktenanalyse und der Analyse dessen, was an Diskussionen und Ergebnissen aus den Steuergruppen- und Tandemfortbildungen themenrelevant zu erfassen ist, wird qualitatives und quantitatives empirisches Datenmaterial im Zusammenhang mit der Modulentwicklung, dem Einsatz der Module und den Erfahrungen über die erfolgten Wirkungen auf Tandemmitglieder, Schüler, Lehrer, Eltern und Schulleitung erhoben.Dazu werden leitfadengestützte Interviews mit den Tandemmitgliedern über ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit der Modulentwicklung geführt (Telefoninterview/Direktinterview). Diese Gespräche werden audiografisch erfasst und anschließend mit Methoden qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet.

Auf der Basis dieser Ergebnisse werden Fragebögen entwickelt, für spezifische Zielgruppen mit denen dann quantitatives Datenmaterial ergänzend erhoben wird.

Da die für die wissenschaftliche Begleitung zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel begrenzt sind, erfolgt die konkrete
Arbeit auf zwei unterschiedlichen Ebenen:

  1. Stichprobenanalyse: Es werden 4 Tandems ausgewählt, bei denen der komplette Entwicklungs- und Verlaufsprozess der Modulentwicklung, des Moduleinsatzes und der Modulwirkungen über die gesamte Laufzeit von IKUS erhoben wird.

2.Kompletterhebung: Zu 3 Zeitpunkten findet eine Kompletterhebung statt:

1. Erwartungsabfrage bei den Tandemteilnehmern (diese findet anlässlich der ersten Tandemfortbildung statt)

2. Mitte 2010 Befragung aller Tandemteilnehmer über ihre bisherigen Erfahrungen mit der Modulentwicklung, dem Moduleinsatz und den dabei erzielten Wirkungen.

3. Mitte 2011 Befragung aller Tandemteilnehmer im Sinne eines Schlussresümees über den gesamten Verlaufsprozess von IKUS, das Funktionieren der Zusammenarbeit, die Entwicklung, Implementierung und Effizienz der Module sowie der Zusammenarbeit mit Schülern, Eltern und Schulleitung.

Die gesamte wissenschaftliche Begleitung erfolgt in drei Prinzipien:

  1. Transparenz: Über alle Schritte der Datenerhebung und Datenanalyse sowie der Datendokumentation werden die Tandemteilnehmer im Zusammenhang mit den Tandemfortbildungstagungen informiert. In Diskussionen mit den Tandemteilnehmern werden Erwartungen, Wünsche und Anregungen aus dieser Gruppe aufgenommen und wenn sich dies als wissenschaftlich wertvoll und relevant erweist, umgesetzt.
  2. Partizipation: Die wissenschaftliche Begleitung von IKUS ist nicht gedacht als Kontrollinstrument und die an der wissenschaftlichen Begleitung beteiligten Personen verstehen sich auch nicht so. Sie sind Teil des gesamten IKUS-Projekts und von daher bestrebt, die fachlich wissenschaftlichen Ressourcen einzubringen und das know-how seitens der Lehrer und der Fachkräfte aus der internationalen Jugendarbeit mit in die wissenschaftliche Begleitung einzubeziehen. Durch regelmäßige Rückmeldungen der gewonnen Erkenntnisse und Ergebnisse aus der Arbeit der wissenschaftlichen Begleitung an die Tandemmitglieder soll ein hohes Maß an Kooperation und Partizipation erzielt werden.
  3. Qualifikation: Die mit der wissenschaftlichen Begleitung betrauten Personen bilden zwei Teams:1. Team: Fachhochschule Köln: Prof. Dr. Andreas Thimmel, Frau Chehata und Frau Riß (Pädagogik / Jugendpädagogik)2. Team: Institut für Kooperationsmanagement (IKO) Universität Regensburg: Prof. Dr. Alexander Thomas, Frau de Ponte und Frau Abt (Psychologie, internationale Jugendarbeit)

    Die Mitglieder des wissenschaftlichen Teams verfügen über wissenschaftliche Qualifikationen und praktische Erfahrungen im Rahmen von Schul- und Jugendforschung speziell im Bezug auf die Erforschung und Qualifizierung von interkulturellen Erfahrungs-, Lern- und Handlungsfeldern im Rahmen von Schule und Jugendarbeit.